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Kriminalität und Gewalt im Leben alter Menschen


Zielstellung

Die Untersuchung zu Viktimisierungserfahrungen älterer Menschen in alltäglichen Wohn- und Lebensumfeldern knüpfte in Teilen an die 1992 vom KFN durchgeführte Opferstudie an. Sie sollte mit dem zeitlichen Abstand von mehr als einem Jahrzehnt Vergleichsdaten erbringen und setzte zugleich inhaltlich wie methodisch neue Akzente. Insbesondere kam nun der Thematik von Gewalt- und Opfererfahrungen in häuslichen Pflegebeziehungen große Bedeutung zu. Die Studie beschränkte sich – im Hinblick auf die in vieler Hinsicht hochspezifische Problematik im Bereich der stationären Pflege – auf Personen, die in Privathaushalten leben. Das Projekt bestand aus zwei methodisch voneinander differenzierten, dabei inhaltlich aufeinander bezogenen Teilstudien.

Methodik

Modul 1 “Viktimisierungserfahrungen, Sicherheitsgefühl und Kriminalitätsfurcht in Privathaushalten lebender Personen in alltäglichen Wohn- und Lebensumfeldern” schließt in modifizierter Form und unter stärkerer Einbeziehung hochaltriger Personen an die KFN-Opferbefragung 1992 an. Die Datenerhebung wurde als Kombination eines standardisierten face-to-face-Interviews mit einer schriftlichen drop-off-Befragung (letztere mit Schwerpunkt auf Opfererfahrungen im sozialen Nahraum) durchgeführt. Über die Erhebung aktueller Prävalenzdaten hinaus zielte die Befragung vor allem auf die Analyse von Risiko- und Schutzfaktoren, Aspekte der Bewältigung von Viktimisierungserfahrungen sowie auf kriminalitätsbezogene Wahrnehmungen, Risikoeinschätzungen und Ängste und deren Konsequenzen für die alltägliche Lebensgestaltung sowie für individuelle Opferwerdungsrisiken ab.

Modul 2 “Viktimisierungserfahrungen im Kontext häuslicher Pflege” griff mit starkem Akzent auf qualitativen Verfahren die mittels standardisierter Befragungen nur begrenzt zugängliche Thematik der Misshandlung und Vernachlässigung von Menschen auf, die zu Hause von Angehörigen bzw. ambulanten Diensten gepflegt werden. Das Untersuchungsdesign sah eine methodische Doppelstrategie vor, welche qualitativ orientierte Interviews mit an häuslichen Pflegearrangements an zentraler Stelle beteiligten Personen (Pflegebedürftigen, familiären Pflegepersonen, MitarbeiterInnen ambulanter Pflegedienste) um eine standardisierte schriftliche Befragung von Pflegenden ergänzte.

Die primär in das Dunkelfeld abzielenden Befragungen wurden mit ergänzenden Analysen der Opferwerdung älterer Menschen anhand von Kriminalstatistiken und Akten einschlägiger Instanzen verknüpft.

Quelle: Projektbeschreibung der forschenden Einrichtung  
Projektbericht
Quelle: Görgen, T., Herbst, S., & Rabold, S. (2006). Kriminalitäts- und Gewaltgefährdungen im höheren Lebensalter und in der häuslichen Pflege. Zwischenergebnisse der Studie „Kriminalität und Gewalt im Leben alter Menschen“. Hannover: Kriminologisches Institut Niedersachsen (KNF).
Angst
Gewalt
Stationäre Pflegeeinrichtung
Interview
Prävalenz
Mixed Methods Forschungsdesign
Ältere Menschen (65 Jahre und älter)
Pflegebedürftige Personen
(Pflegende) Angehörige
Häusliche Versorgung/Wohnen Zuhause
Befragung
Ambulanter Pflegedienst
Familiale Pflege
Selbst-/Fremdgefährdung
Projektzeitraum Januar 2004 - Dezember 2007
Deutsches Zentrum für Altersfragen (DZA)
Universität Hildesheim
Deutsche Hochschule der Polizei (DHPol)
Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V.
Projekt-ID 1041