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Häufigkeit von Gewaltwiderfahrnissen, Gewaltbeobachtungen und Gewalthandlungen in Frankfurter Altenheimen (GeFrAgt)


Zielstellung

Das Frankfurter Forum für Altenhilfe, ein Zusammenschluss aus derzeit 42 Heimen, plant ein Gewaltpräventionskonzept zu entwickeln, das bedarfsgerecht gestaltet, auch als Argumentationshilfe dienen und evtl. später auch evaluierfähig sein soll. Ziel ist deshalb den aktuellen Ausgangspunkt zu erfassen.

Es interessiert wie viele, der seit mindestens 12 Monaten in Pflege und Betreuung tätigen Beschäftigen der beteiligten Einrichtungen angeben, innerhalb der letzten 12 Monate /14 Tage:

  • emotionale, körperliche, sexualisierte Gewalt oder Vernachlässigung durch Pflegebedürftige oder Angehörige erfahren zu haben
  • emotionale, körperliche sexualisierte Gewalt oder Vernachlässigung durch Pflegebedürftige gegenüber Pflegebedürftigen beobachtet zu haben
  • emotionale, körperliche, oder sexualisierte Gewalt gegenüber Pflegebedürftige ausgeübt oder Pflegebedürftige vernachlässigt zu haben
  • emotionale, körperliche, sexualisierte Gewalt oder Vernachlässigung durch Pflegekräfte gegenüber Pflegebedürftigen beobachtet zu haben.

Methodik

Studien zur Häufigkeit von Gewalt in der stationären Pflege haben aufgrund des Forschungsgegenstandes systematische Fehlerquellen: Mit Selbstangaben aus der Täterperspektive werden intendierte Formen von Gewalt eher nicht erfasst. Pflegebedürftige selbst können, aufgrund kognitiver Einschränkungen oder Erschöpfung bedingt durch ihre Multimorbidität, oft nicht direkt befragt werden oder scheuen sich, Gewaltwiderfahrnisse durch die Personen anzugeben, von denen sie abhängig sind. Angehörige oder Kollegen können nicht alle potentiell gewaltgeprägten Situationen beobachten. Deshalb haben wir uns entschlossen, konsequent die Erfahrungen der Beschäftigten zu betrachten, die diejenigen sind, die am ehesten Einfluss auf die Situation haben.

Durchgeführt wurde eine standardisierte schriftliche und anonymisierte Vollerhebung aller Pflege- und Betreuungskräfte der beteiligten Einrichtungen, die die Einschlusskriterien erfüllen. Verwendet wurde ein Instrument, das in Anlehnung an die Befragung von Thomas Görgen und mit seiner Unterstützung entwickelt und anschließend in einem zweistufigen Pretest getestet wurde.

Die Dateneingabe und Auswertung erfolgte in SPSS für die gesamte Studienpopulation, sowie pro Berufsgruppe und pro Einrichtung. Letztere erhalten nur die jeweiligen Einrichtungen, während die Gesamtauswertung und die Auswertung pro Berufsgruppe alle Einrichtungen erhalten. Aus den Ergebnissen sollen Handlungsempfehlungen für bedarfsgerechte Präventionskonzepte abgeleitet werden. 

Die Befragung wurde ergänzend in vier Einrichtungen in Köln und Aachen durchgeführt.

Quelle: Projektbeschreibung der forschenden Einrichtung  
Altenpflege / Altenhilfe
Projektzeitraum September 2017 - August 2018
Hochschule Fulda
Fachbereich Pflege und Gesundheit
Projekt-ID 1396