Implementierung einer komplexen Intervention zur Vermeidung von freiheitseinschränkenden Maßnahmen in Alten- und Pflegeheimen (IMPRINT)
Zielstellung
Nach wie vor werden freiheitsentziehende Maßnahmen wie Bettgitter und Gurte regelhaft in deutschen Pflegeheimen angewendet, obwohl wissenschaftliche Belege bezüglich ihrer Wirksamkeit und Sicherheit fehlen. In einer Cluster-randomisierten Studie zur Effektivität einer Leitlinien-basierten komplexen Intervention konnte eine signifikante Reduzierung freiheitsentziehender Maßnahmen (FEM) aufgezeigt werden, ohne dass es negative Auswirkungen wie eine Zunahme von Stürzen gab.
Das Ziel dieser Studie besteht in der Implementierung und Überprüfung der Wirksamkeit unterschiedlicher Varianten eines Leitlinien-gestützten komplexen Interventionsprogramms zur Vermeidung freiheitsentziehender Maßnahmen in einer großen Gruppe von Pflegeheimbewohnern in vier unterschiedlichen Regionen Deutschlands (Halle, Lübeck, Witten, Hamburg).
Methodik
Zuerst muss die Leitlinie aktualisiert werden. Dann werden in einer Cluster-randomisierten Implementierungsstudie drei Möglichkeiten der Praxiseinführung untersucht (1. aktualisiertes Originalprogramm, 2. gekürztes Programm, 3. Bereitstellung von Printmaterialien). Insgesamt 120 Pflegeheime sollen eingeschlossen und in eine der drei Gruppen randomisiert werden. Die Beobachtungszeit beträgt 12 Monate, wobei als Erfolgskriterium die Anwendung von FEM durch direkte Beobachtung erfasst wird.
Quelle: Projektbeschreibung der forschenden EinrichtungProjektzeitraum | Januar 2014 - Dezember 2016 |